H. griff tief in seine Plattenregale und zog ein Doppelalbum von Georg Kreisler heraus, das er in den späten 70ern erworben hatte:
Kein Austropop. Satire. Schwarzer Humor. Sprachgewaltiger Kritiker der "immer noch tief braunen Gesellschaft." So Kreisler.Kreisler, 1922 in Wien als Sohn jüdischer Eltern geboren, gelang es nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 mit der Familie in die USA zu emigrieren. Als amerikanischer Staatsbürger nahm er am 2. Wk teil. Nach 1945 trat er in verschiedenen Clubs auf, sein bissiger Humor wurde aber vom Publikum wenig verstanden.
1956 kehrte er wieder nach Wien zurück und traf dort neben vielen anderen Weigel, Bronner, Qualtinger. Bei Auftritten reagiert das österreichische Publikum verhalten und seine Lieder kamen beim ORF auf den Index.
Er ist ein großer Künstler, mit Sprachwitz, Ironie und Musikaliät. Hier drei Kostproben.
Wir haben seine Platten und erlebten ihn in den '70ern live in Hamburg - große Verehrung! Sowohl bei Trulla und Mann, ohnehin übereinstimmend in Fragen des Kabaretts und der Satire, ansonsten im Musikgeschmack weniger. Für die spießigen Nachkriegsjahre, welche die heile und seichte Welt verlangte, war ein Kreisler zu bissig und herausfordernd.
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