Montag, 27. Januar 2025

Noch 3 J und 359 T und: Berufsverbot

In Bayern darf eine Lehramtsabsolventin ihr Referendariat nicht antreten, weil ihr politischer Aktivismus nach Darstellung des Kultusministeriums nicht mit der Verfassung vereinbar ist. Lisa Poettinger wird der "Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien" verwehrt. Das ist ein absolutes Berufsverbot, weil Frau Poettinger nicht ihr zweites Staatsexamen ablegen darf und damit wenigstens an Privatschulen angestellt werden könnte.

Sie war gegen die Internationale Automobilsausstellung in München aktiv, protestierte gegen den Kohleabbau in Lützerath und war die Versammlungsleiterin bei "Gemeinsam gegen Rechts", wo Hunderttausende Münchner zusammen kamen.


Die Berufsverbote in den 70er Jahren sollten eine politische Unterwanderung verhindern und "Extremisten" aus dem Staatsdienst fernzuhalten. (H. hatte Glück)

Bund und Länder rückten bereits 1979 wieder von den Berufsverboten ab. In Baden-Württemberg wurde die sogenannte Regelanfrage bei Bewerbern für den öffentlichen Dienst noch bis 1990 praktiziert, Bayern schaffte sie als letztes Bundesland 1991 ab.

Wir kehren zu guten alten Zeiten zurück.

2 Kommentare:

  1. sie bekommt doch hoffentlich hilfe gegen dieses unrecht? das ihr zustehende recht nutzen ist nicht strafbar. es ist unerträglich, wie schnell sich der wind dreht. weggefaehrtin

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  2. Genau, es riecht nach Radikalenerlass. Wie traurig ist das! Nein, radikal war ich nie. Einen Aufruf gegen den NATO-Doppelbeschluss hab ich trotzdem unterschrieben. Bei einer Demo war ich dabei, bei der der Verfassungsschutz gefilmt hat.
    Dass die Angst vor der Jugend so groß und vor den Rechten so klein ist!

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