Die Kommentare im Blog sind eigentlich Annotationen, Anmerkungen, Beifügungen, Hinweise oder Ergänzungen. Jedenfalls abzugrenzen von Kommentaren wissenschaftlicher Art, sind also rein persönlich, subjektiv.
Jeder Kommentar, außer Wutkommentaren, ist von seinem Begriff her empathisch, entspringt dem Gefühl der Teilhabe, des Mitempfindens, der Meinungsäußerung und der Kritik zu einer bestimmten Sache.
Es stellt sich natürlich die Frage, wie mit Kommentaren umgegangen wird.
Lob hudelnde, zustimmende, ermunternde und bekräftigende Kommentare sind wohl allerseits erwünscht.
Was passiert jedoch mit polemischen, kritischen, nicht erwünschten Antworten, Antworten, die konträr zur geschätzten eigenen Meinung stehen? Wie wird damit umgegangen?
Soll darauf ebenso polemisch oder polarisierend geantwortet werden? Soll man sie einfach stehen lassen, sich seinen Teil denken? Oder löschen?
Sollen die unerwünschten KommentatorInnen gar blockiert werden?
H. meint nein.
Wenn Kommentare zugelassen sind, dann ist eine faire Auseinandersetzung mit ihnen gefordert. Oder sie schlicht und einfach stehen lassen, wie sie sind.
Und wer das nicht will oder kann, hat die Möglichkeit, die Kommentarfunktion abzuschalten.
Bösartige Kommentare hat H. in den Blogs, die er liest, nie gefunden. Gefühlt 99 % der Kommentare sind zustimmend (oder lobend: "Made my day").
Und ein paar LeserInnen äußern ihre Sicht der Dinge, die auch abweichend sein kann.
Die sollten dazu gehören.
So, wie Sie es beschreiben, war meine Vorstellung von Kommunikation zwischen BloggerIn und LeserIn. Als Leser folgt man ganz sicher nicht über Jahre ohne Sympathie für den Blogger bzw. dessen Weltsicht. Wenn dann in Einzelfragen der Leser eine andere Meinung kundtut (aus meiner Sicht ein völlig normaler Vorgang) würde ich allerdings erwarten, dass dieser Beitrag sorgfältig gelesen und deshalb nicht verdreht interpretiert wird. Besonders wenn aus früheren Beiträgen oder mehr noch, aus persönlicher Kenntnis, die Standpunkte bzw. Tätigkeiten der Betreffenden bekannt sein müssten. Es dürfte doch selbstverständlich sein, sich verbal soweit im Zaum zu halten, dass das Band nicht völlig zerschnitten wird.
AntwortenLöschenIch frage mich,ob man wirklich zufrieden sein kann, wenn sich nur noch Claqueure zu Wort melden, die sich nicht mal selbst der Mühe unterziehen, die beanstandeten Kommentare zu lesen und zu hinterfragen?
Ich selbst fühle mich generell übrigens nicht nur bereichert von Texten der Blogger sondern oft auch von Kommentaren.
Grüße von Trulla
Danke, liebe Frau Trulla.
AntwortenLöschenIch hatte tagelang überlegt, den Beitrag zu veröffentlichen oder nicht.
Er musste raus, weil ich das beschriebene Phänomen schon in mehreren Blogs beobachtet habe.
Wenn Kommentare persönlich diffamierend sind bzw. Grundrechte anderer nicht respektiert werden, dann wäre für mich die Grenze erreicht, und ich würde dann nicht freischalten.
AntwortenLöschenich kann h. nur zustimmen. ganz meine meinung. es muss ja mehr als eine wahrheit geben dürfen. ich habe in all den jahren fast nur akzeptable kommentare bekommen. und oft war ein kommentar ein feedback, das mich zum nachdenken brachte. oft werden von außen eigene blinde flecken gesehen. wie auch immer: bloggen ist schön!
AntwortenLöschenIch beobachte seit zehn Jahren, wie nach und nach die Kommentare alle der größeren tagebuchartigen Blogs geschlossen werden. Das wird sicher auch weiter so gehen. Ist es nicht bedenkenswert, dass das immer wieder geschieht, und sollte man (also ja, ihr) nicht überlegen, *warum* das wohl so ist? Liegt das jeweils an den - verschiedenen - Blogautorinnen oder doch an den - anderen, stets den anderen - KommentatorInnen?
AntwortenLöschenSelber bin ich da flexibel und hatte in den wenigen Fällen keinerlei Skrupel, einzelne Kommentatoren zu sperren in meinem Blog, aber ich habe ja auch kein besonders bekanntes Blog. Die meisten anderen Blogs und auch H. in seinem Blogeintrag sind radikaler und sagen: Alle oder keiner, und landen dann früher oder später alle bei: keiner. Das finde ich persönlich schade. (Außerdem bin ich persönlich konziliant und nach Harmonie bestrebt, aus durchaus unedlen Motiven, aber deshalb liest ja auch bei mir kaum einer. H. löblich ausgenommen.)
Eine Lösung wäre, sich zurückzuhalten und damit zu sorgen, dass das Kommentarklima gut bleibt. Ganz ehrlich: Manche Kommentare nerven. (Ich verfolge das nur mit einem Auge und habe keine besonderen KommentatorInnen im Kopf, führe keinerlei Strichlisten.) Aber, ich wiederhole, manche Kommentare nerven. Mich vor allem die, die nichts sagen, was nicht schon fünfmal gesagt worden ist. Merkt man das als Kommentator und besteht auf seinem Recht, zu sagen, was man will? Oder merkt man das nicht? Auf einer Party kann man auch überall kommentieren und tut es doch nicht. Aber vielleicht bin das nur ich, ich kommentiere in Blogs (verschiedenen Blogs) nicht viel, und bin auf Partys auch nicht gesprächig.
Danke Thomas.
AntwortenLöschenH. meint, Blogkommentare zu schließen ist nicht der Weg.
Es ist mehr der Appell an beide Seiten: Einerseits Zurückhaltung, andererseits mehr aushalten bzw. akzeptieren.
Und zu Deinem Blog: H. schätzt ihn vor allen; Unterrichtsthemen, Informatik, Literatur.
Das polarisiert natürlich nicht so stark wie ein Tagebuchblog.
Na ja, den Grundton gibt schon die Bloggerin vor. Wenn auf sachliche Kommentare polemisch/provokativ geantwortet wird, wenn immer wieder (auch mehr als "fünfmal") steile Thesen geäußert werden, die so einfach nicht haltbar sind, wird ja geradezu zu Kommentaren aufgerufen. Wie oft dachte ich "Über dieses Stöckchen springst Du jetzt nicht". Und manchmal springt man dann doch ...
AntwortenLöschenChristinamuc