Sonntag, 6. September 2020

Tag 178 und coronabedingte Veränderungen 10 und Zurechtrückung am Schluss

Freund F. war wieder da, aber es muss in den späten Nachtstunden gewesen sein.
Und Herr Kater lag wieder den ganzen Tag draußen auf seinem Hochsitz.

Ein trüber Tag. Nach dem Frühstück überlegt, ob eingeheizt werden soll. Wurde es aber erst am Nachmittag, als es Frau H. zu kühl wurde. Nach dem Einheizen Kaffee getrunken und dazu verschiedene Kekse verspeist (es muss nicht immer Bienenstich oder Datschi mit Sahne sein).


Jazzlegende Sonny Rollins feiert morgen seinen 90. Geburtstag
Von Miles Davis wurde er als der „größte Saxofonist aller Zeiten“ bezeichnet und im Rückblick auf die Karriere des am 7. September in New York City geborenen Theodore Walter Rollins, kann man diesem Ausspruch zu einem gewissen Teil auch recht geben.
Nachdem Sonny Rollins in seinen Jugendjahren Klavier und Altsaxofon studierte, wurde das Tenorsaxofon sein Instrument. Sein Plattendebüt unter eigenem Namen machte Rollins mit 21 Jahren für das Label Prestige, zuvor hatte er bereits mit Bud Powell, Fats Navarro und Roy Haynes zusammengearbeitet. Die Einspielungen wie „Tenor Madness“ (gemeinsam mit dem anderen Saxofonisten Jungstar John Coltrane), und „Saxophone Collossus“ erfolgten im Jahr 1956 und präsentierten einen 25-jährigen, mit einem kraftvollen Ton ausgestatteten Saxofonisten, der für seine Kunst der Improvisation und seine Kompositionen allseits bewundert wurde.
Aber Sonny Rollins Karriere verlief nicht immer geradlinig. Immer wieder nahm er sich Auszeiten um wiedererstarkt auf die Bühne zurückzukehren. „The Bridge“ aus 1962 bezieht sich auf eine dieser Auszeiten, als man Rollins oft unter der nahegelegenen Williamsburg Bridge üben sehen konnte.
Ende der 1960er Jahre zog sich Rollins dann ein zweites und letztes Mal vorübergehend zurück, dieses mal um in Japan Zen-Buddhismus zu studieren und in Indien Yoga zu praktizieren. Während er in einem Ashram lebte, spielte er sogar mit dem Gedanken, die Musik ganz aufzugeben und sich nur noch spirituellen Studien zu widmen.
1972 kehrte Rollins erneut auf die Szene zurück und unterschrieb einen Plattenvertrag bei Milestone Records. Das erste Milestone-Album war „Next Album“. In den folgenden drei Jahrzehnten veröffentlichte er rund zwei Dutzend Alben, die er u.a. mit Musikern wie Tommy Flanagan, Jack DeJohnette, Stanley Clarke und McCoy Tyner einspielte.
Nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 wurde Rollins aus seiner Wohnung in Downtown Manhattan evakuiert; unter dem Eindruck dieser Erlebnisse nahm er das Album Without a Song: The 9/11 Concert auf, für das er 2006 den Grammy bekam. Sein letztes Konzert gab er 2012; zwei Jahre später stellte er aufgrund einer Erkrankung der Lunge sein Saxophonspiel ein.
Am 7. September feiert der Saxofonist Sonny Rollins seinen 90. Geburtstag. 

Gehört: Sonny Rollins, der „Saxofon Koloss“ (Ö1 Spielräume Spezial)
Heute einmal die ganze Playlist der Sendung

Komponist/Komponistin: Sonny Rollins      
Gesamttitel: Helge Schneider: Last Jazz
Titel: PARADOX
Gesamttitel: Helge Schneider: Last Jazz
Ausführende: Helge Schneider, all instr.
Länge: 01:40 min
Label: Kopf 123310

Komponist/Komponistin: Sonny Rollins
Gesamttitel: Sonny Rollins: Jazz Gallery Vol 1
Titel: OLEO
Gesamttitel: Sonny Rollins: Jazz Gallery Vol 1
Ausführende: Miles Davis, tp
Ausführende: Sonny Rollins, tsax
Ausführende: Horace Silver, p
Ausführende: Percy Heath, b
Ausführende: Kenny Clarke, dr
Länge: 05:09 min
Label: BMG 272832

Komponist/Komponistin: Sonny Rollins
Gesamttitel: Sonny Rollins: Saxophone Colossus
Titel: ST. THOMAS
Gesamttitel: Sonny Rollins: Saxophone Colossus
Ausführende: Sonny Rollins, tsax
Ausführende: Tommy Flanagan, p
Ausführende: Doug Watkins, b
Ausführende: Max Roach, dr
Länge: 06:50 min
Label: OJCCD 291

Komponist/Komponistin: Sonny Rollins
Gesamttitel: Sonny Rollins: Freedom Suite
Titel: FREEDOM SUITE
Gesamttitel: Sonny Rollins: Freedom Suite
Ausführende: Sonny Rollins, tsax
Ausführende: Oscar Pettiford, b
Ausführende: Max Roach
Länge: 03:22 min
Label: OJCCD 0672

Komponist/Komponistin: Sonny Rollins
Gesamttitel: Sonny Rollins: The Bridge
Titel: THE BRIDGE
Gesamttitel: Sonny Rollins: The Bridge
Ausführende: Sonny Rollins, tsax
Ausführende: Jim Hall, g
Ausführende: Bob Cranshaw, b
Ausführende: Ben Riley, dr
Länge: 06:00 min
Label: RCA 185262

Komponist/Komponistin: Freed/Brown
Gesamttitel: Sonny Rollins: Our Man In Jazz
Titel: YOU ARE MY LUCKY STAR
Gesamttitel: Sonny Rollins: Our Man In Jazz
Ausführende: Sonny Rollins, tsax
Ausführende: Don Cherry, tp
Ausführende: Henri Grimes, b
Ausführende: Billy Higgins, dr
Länge: 03:46 min
Label: RCA 192562

Komponist/Komponistin: Sonny Rollins
Gesamttitel: Sonny Rollins: Next Album
Titel: PLAYING IN THE YARD
Gesamttitel: Sonny Rollins: Next Album
Ausführende: Sonny Rollins, tsax
Ausführende: George Cables, ep
Ausführende: Bob Cranshaw, b
Ausführende: Arthur Jenkins, perc
Länge: 06:15 min
Label: OJCCD 3122

Komponist/Komponistin: Sonny Rollins
Gesamttitel: Sonny Rollins: The Road Shows Vol 3
Titel: DON’T STOP THE CARNIVAL
Gesamttitel: Sonny Rollins: The Road Shows Vol 3
Ausführende: Sonny Rollins, tsax
Ausführende: Clifton Anderson, tb
Ausführende: Bobby Broom, g
Ausführende: Bob Cranshaw, b
Ausführende: Perry Wilson, dr
Ausführende: Sammy Figuera, perc
Länge: 03:20 min
Label: Okeh 049982

Weiter gehört: BBC Proms live
Beethoven: Cello Sonata in C major, Op. 102 No. 1
Samuel Barber: Cello Sonata
Rachmaninov: Cello Sonata in G minor
Sheku Kanneh-Mason (cello) Isata Kanneh-Mason (piano)

Ansonsten viel gelesen: Diverse Bücher zu Ende. 

Zurechtrückung: Bayerische und bundesdeutsche Schulen (für Trulla)
Es ist ja nun erwiesenermaßen so, dass die Durchschnittslernfähigkeit und Motivation gleichmäßig über die Bundesländer verteilt ist.
Was aber nicht gleich ist: Es gibt 16 verschiedene Bildungssysteme innerhalb der BRD, mit 16 verschiedenen Lehrplänen für jede Schulart, und mit für jede Schulart unterschiedlichen Abschlüssen, d.h. Abschlussprüfungen.
H. war von 2005 bis 2018 in regem Austausch mit den Starken Schulen Deutschlands, seine Schule war 2013 Bundessieger. Dahinter stand die Hertie-Stiftung, im Dezember 2018 wurde das Projekt "Starke Schule" beendet.
Der Austausch sah so aus, dass regelmäßig bundesweite Treffen stattfanden, auf denen in Workshops oder Vorträgen Schulen, Bildungssysteme oder Neuerungen zum Thema Bildung vorgestellt wurden. Natürlich musste er auch das bayerische Bildungssystem vorstellen, zuletzt im Herbst 2013, als über 100 Gäste der Starken Schulen aus dem Bundesgebiet zu Gast an seiner Schule waren.
Die vorherrschende Meinung war meist die, dass sich die Schulleiter aus den anderen Bundesländern ebenso klare Strukturen wie in Bayern gewünscht hätten.
Und zum Niveau: Das ist in der Tat im Süden höher als in der Mitte und im Norden. Das zeigten die sehr schwierigen Anschlüsse beim Umzug nach Bayern.
Aber das ist nicht gut so, das geht zu Lasten der SchülerInnen.
Jedoch, es tut sich was in Bayern: Der Elternwille steht mittlerweile über den Empfehlungen der Lehrkräfte; Gymnasien und Realschulen nehmen Kinder mit einem Schnitt von 3,66 in D, M und E. So geschehen im München. Will man die halten, geht das nur über ein Absenken der Anforderungen.
Früher gab es Aufnahmeprüfungen bei einem Schnitt ab 2,66 bzw. 3,0.

3 Kommentare:

  1. Den Probeunterricht (Aufnahmeprüfungen) gibt es doch immer noch und ohne den geht erst mal gar nichts, wenn man die Übertrittsnoten nicht erreicht hat. Dann reicht allerdings sogar Note 4 in beiden Fächern im Probeunterricht (Elternwille). Meiner Erfahrung nach haben die Kinder jenseits der 3,0 am GY aber nicht den Hauch einer Chance, es sei denn, es gibt nachvollziehbare Gründe dafür, dass die Noten nicht gereicht haben (z.B. aufgrund längerer Krankheit oder Schwierigkeiten in Deutsch bei Migrantenkindern). Ansonsten tut man den Kindern keinen Gefallen mit der Aufnahme ans GY mit 3,50 oder gar 4,00. Da entstehen nur Frustration und das Gefühl des Scheiterns und nach der 5. Klasse kommt schließlich doch der Übertritt an die Mittelschule, denn die 2. Fremdsprache in Jahrgansstufe 6 ist einfach unmöglich zu meistern. Die Kinder will dann auch keiner "halten", denn die Unterschiede zum Leistungsvermögen der anderen sind einfach viel zu groß.

    AntwortenLöschen
  2. Trulla dankt für Ihre aufklärende Mühe, lieber Herr H. Ich lese eine eindrucks-
    volle Bilanz Ihrer engagierten, am Schüler orientierten Arbeit.

    Wie Sie sicher erkannt haben, bin ich nicht vom Fach. Mir war das Bayerische Schulsystem bisher eher vom Hörensagen "berüchtigt" insofern, dass ein frühzeitiger, gewollter Ausleseprozess stattfindet. Unter dieser Prämisse konnte
    man sicher punkten mit guten Leistungsergebnissen.

    Dem Reifeprozess der Kinder wurden damit aber gewiss weniger Chancen eingeräumt. Diese sollten sie aber meiner Meinung nach unbedingt haben.
    Andere Bundesländer versuchen das mit differenzierten Angeboten (Gesamtschulen, Stadtteilschulen) zu erreichen. Nur passt das dann im bundesweiten Vergleich nicht zusammen. Und deshalb wäre ich natürlich auch für eine Vereinheitlichung, glaube aber nicht daran.

    Ich muss mich ja nicht mehr sorgen, aber mir wären grundsätzlich Systeme sympathisch, die kein so frühes Auseinanderdividieren der Kinder fordern. Wie vielleicht in Finnland?


    Mein 10jähriger Enkel lebt in Bayern, durch ihn weiß ich, dass aktuell für den Übergang zum Gymnasium noch immer der aus 3 Fächern errechnete Notendurchschnitt von 2,33 (Mathe, Deutsch, Heimat- und Sachkunde) verlangt wird. Der Elternwille soll noch immer keine Rolle spielen.

    Obwohl mein Enkel ein guter Schüler ist, war das vierte Schuljahr (bis zur Pandemie) für ihn absolut stressig und gnadenlos bestimmt vom stetigen Errechnen des Notendurchschnitts. Viele seiner Mitschüler klagten wie auch er über Kopfschmerzen.


    Den Elternwillen zu beachten halte ich aus eigener Erfahrung für sehr wichtig: ich hatte vor langen Jahren für meinen jüngsten Sohn durchgesetzt, dass er trotz scheinbarer Schulreife erst ein Jahr später
    eingeschult wurde. Ich als Mutter kannte ihn besser und wusste, dass ihm die nötige Reife fehlte und er überfordert wäre. Diese Entscheidung zu vertreten war nicht leicht, aber richtig.

    Im Gegensatz dazu war mein mittlerer Sohn immer und überall der Jüngste seines Jahrgangs.

    Jeder Jeck ist anders, oder?






    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Sie haben völlig recht, Übertritt nach der vierten Klasse ist viel zu früh. Deswegen gab es auch immer Forderungen nach der Orientierungsstufe 5/6 und dann Entscheidung.
      Andererseits: Das bayerische Bildungssystem hat ganz viele Übergänge, es ist nie eine "Sackgasse", das muss man ihm lassen.

      Löschen

Wenn Sie auf dem Blog kommentieren, werden die eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu finden Sie in der Datenschutzerklärung.