Kalt, regnerisch, mit dem Rad zum Bäcker. Sogar der Kater blieb im Haus, obwohl er ja seinen trockenen Platz draußen hat.
Die taz kam heute nicht: Störung in der Druckerei. Statt dessen gab es einen Link, der auch die Lokalteile aus Hamburg, Bremen und Berlin enthielt. Aber: Es ist kein Zeitungsgenuss mit Kaffee und Breze und Zeitungsrascheln, auch der Zeitungsgeruch, die Sinnlichkeit des Lesens fehlt. In seinem letzten Lebensabschnitt stehen ihm womöglich noch digitalere Zeiten entgegen - oh Graus.
Apropos Geruch: Am Besten rochen immer die ehemaligen "Tollen Hefte" der Büchergilde. Jetzt gibt es aber eine Nachfolgereihe des Maro-Verlags aus Augsburg, die auch von der Büchergilde vertrieben wird.
Gehört: Lucinda Williams - Good Souls Better Angels. Hörenswert. Prima Stimme. Excellente Texte.
Live aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz - Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks
Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur; Joseph Haydn: Symphonie Nr. 88 G-Dur
Leitung: Riccardo Minasi
Solist: Igor Levit, Klavier
Ein paar Gedanken zur Gewalt gegen Lehrkräfte:
Das Thema darf innerhalb des Kollegiums keineswegs totgeschwiegen werden. Nur zu oft werden Kolleg:innen, denen verbale oder physische Gewalt widerfährt, als "schwache" oder "schlechte" Lehrkraft angesehen, was weiteres Mobbing bedeutet, allerdings von anderer Seite, von innen aus. Die Vertrauens- und Redekultur innerhalb eines Kollegiums spielt hier eine große Rolle, auch die gegenseitige Wertschätzung.
Es muss Unterstützung und Hilfe gewährt werden, auf verschiedenen Ebenen. Zunächst kann der/die Betroffene emotional aufgefangen werden, am besten im Lehrerzimmer. Wie bei Mißbrauch ist auch hier Öffentlichkeit ganz wichtig. Die Angelegenheit klein halten, sie unter den Teppich kehren ist kontraproduktiv. Öffentlichkeit hält den/die Täter/in eher vor Wiederholung zurück und schafft Problembewusstsein.
Die Schulleitung spielt eine entscheidende Rolle, da sie für das Gesprächs- und Vertrauensklima in erster Linie verantwortlich ist. Nicht allein, aber zum größeren Teil. Vorkommnisse müssen zur Chefsache gemacht und als solche behandelt werden. Dazu gehört auch je nach Schwere des Vorfalls die Information der vorgeordneten Stellen, z. B. Schulamt, Bezirksregierung. H. hat leider immer wieder von Fällen gehört, in denen abgewiegelt wurde und das Gewaltopfer mehrfach Stellungnahmen abgeben musste.
Eltern- und Schülerschaft gehören bei schweren Vorfällen ebenfalls mit einbezogen. Der Vorfall soll so kommuniziert werden, dass so etwas jedem passieren kann und nicht nur "schwachen" Lehrkräften (siehe H.s eigene Beispiele).
Politik und Gesellschaft müssen endlich die Arbeit der Lehrkräfte schätzen und das auch öffentlich kund tun. Nur, man hörte in den vergangenen Wochen den Ausdruck "Fake-Atteste" (ein ambitionierter bayerischer Spitzenpolitiker) oder es wurde den Lehrer:innen zu wenig oder gar mangelnde Einsatzbereitschaft unterstellt, ganz zu schweigen vom heute noch herum geisternden "Lehrer sind faule Säcke" eines Ex-Bundeskanzlers.
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