Donnerstag, 1. Oktober 2020

Tag 203 und gelockerte Maßnahmen in München 1

Frau H. meinte am Morgen: "So, steig auf dein Rad und fahre die Bücher weg."

Gesagt, getan. Halb verschlafen im Nebel radelnd, näherte sich H. der Stadtmitte. Was am Schluss nicht ungefährlich ist. Die Landeshauptstadt hat ja München in eine einzige große Baustelle verwandelt. Und Radfahren mit Anhänger ist mitunter kompliziert. An ein Auto ist überhaupt nicht zu denken, es gibt keine Haltemöglichkeit vor dem Campus. Gottlob einen sehr freundlichen und kooperativen Hausmeister, der einen Weg wusste, den ständig kaputten Lift zu umgehen. Ohne mit der Schulleiterin wieder geplauscht zu haben, fuhr H. heim, auf dem Umweg über das Ruffini. Dort angekommen hatte er Hunger und bestellte einen Milchkaffee und zwei Eier im Glas. "Frühstück gibt es nicht mehr. Es ist nach 12.00 Uhr." So bekam er halt nur seinen Milchkaffee. Und, siehe da, plötzlich läuteten die Glocken der nahe gelegenen Kirche 12.00 Uhr. H. schaute auf sein Telefonino, und es zeigte 12.02 Uhr an. Er überlegte kurz, ob er sich ärgern soll, oder stänkern soll, oder die Bedienung auf die Umstände hinweisen soll - nein, er war immer noch müde und beschloss, heim zu Frau H. zu radeln und mit ihr ein Stück Sachertorte zu genießen.

Dann kam auch schon die Putzperle und legte die gesammelten Probleme der letzten Woche auf den Tisch und, echt Balkan, steigerte sich hinein bis zur Atemnot.

Mitten am Nachmittag zur Fußpflege mit anschließender Massage. das Geschäft wurde von einer anderen Dame übernommen, weil die ursprüngliche Dame heim nach Landshut wollte, was jeder verstehen kann. Es war wohltuend, anders als früher, aber wohltuend.

Am Abend ausnahmsweise mit dem Auto losgefahren, da die nahe gelegene Bankfiliale geschlossen wurde und die beiden nächsten schon weit weg sind. (Sigi Zimmerschied: "Die Xxxxbank, a guade Bank.") Der Autoverkehr war derart vernichtend dicht, dass massig Parkplätze frei waren. Muss man nicht so schnell wieder haben.

 

Ja, dann kam wieder ein Bücherpaket von Anne. Mit Futter für den Herrn Kater. Der musste natürlich gleich wieder schachteln, fiel mit dem Karton um und gab H. die Schuld.

Der Campus freut sich jedenfalls sehr über diese Bücherspenden zur Aufbau einer Schulbibliothek.

Gegessen: Bratkartoffeln mit Tsatziki.

Gelesen: Nichts außer Tageszeitungen

Gehört: Nichts. Nein, später:
Franz Schubert: Sonate G-Dur, D 894
Olivier Messiaen: "Cloches d'angoisse et larmes d'adieu" (Herbert Schuch, Klavier)

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