Montag, 18. Januar 2021

Tag 312 und verschärfter Lockdown 8 und Phil Spector tot

Die verschneite Eibe weckt Erinnerungen an gewesene Winter.

Und Herr Kater beobachtet H. von drinnen beim Vogelfüttern.

Phil Spector ist gestorben, im Knast an Covid-19. Er war ein Arschloch, was seinen Umgang mit Frauen und Waffen anging. Deswegen saß er auch ein, wegen Totschlags. 2003 beging er ihn mit einem Revolver an einer Frau. Seit den 1970er Jahren sorgte er ständig für negative Schlagzeilen, z.B. als sich seine Frau Ronnie Spector wegen fortlaufender Mißhandlungen scheiden ließ.

Er hat allerdings großartige Musik hinterlassen, geprägt von seinem Wall of Sound. Und man kann die Frage diskutieren, ob Kunst und Privatleben zusammen gehören oder getrennt werden können.

Wer einen sehr guten, kurzen Einblick in seine Musik haben will, dem seien diese Spielräume empfohlen.

The Kandy-Kolored Tangerine-Flake Streamline Baby. 1965. Das bonbonfarbene tangerinrot-gespritzte Stromlinienbaby. Rowohlt, Reinbek 1968; zuletzt ebd. 1988
(Die Originalausgabe von 1968, mit einem eingelegten taz-Artikel von 2018 anläßlich des Todestages von Wolfe am 14.Mai 2018.)
Darin enthalten ist eine Reportage über Phil Spector, "Der erste Tycoon der Teenager". Das Büchlein ist überhaupt sehr empfehlenswert, ebenso wie die anderen Reportagen von Wolfe (im Gegensatz zu seinen Romanen, die nicht schlecht sind, aber für H. sehr gewöhnungsbedürftig); er begründete mit Truman Capote, Norman Mailer und anderen den New Journalism. In Reportagen flossen jetzt subjektive Meinungen und Parteilichkeit ein. Außerdem war er ein großer Kulturkritiker (empfehlenswert: From Bauhaus To Our House).

Gegessen: Schnitzel mit Kartoffelsalat und Pils.

 

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