Sonntag, 14. März 2021

Tag 367

Ach, heute ist Sonntag. außer, dass es  draußen ruhiger zugeht, merkt H. als Rentner ja keine großen Unterschiede zu den anderen Wochentagen. Es ist kalt, windig, es schneeregnet. Ein Tag zum Drinbleiben - obwohl: Der Sturm hat viele dürre Äste heruntergerissen, vielleicht geht H. mittags mal nach draußen, um ein wenig aufzuräumen.

Die Querhirnis (H. weigert sich, sie "Denker" oder "Theoretiker" zu nennen) haben wieder zugeschlagen, im wahrsten Sinne. Der Staat reagiert auf diese mit Rechten durchsetzten Zusammenrottungen sehr milde. Wären es Linke, dann wäre der polizeiliche Zugriff völlig anders.

Frau Kaltmamsell hat mit ihrem heutigen Blog bei H. ein Nachdenken über Frauenmorde in der Popmusik angestoßen.
Jagger/Richards schrieben in den 60ern "Under My Thumb", ein frauenverachtendes Lied, das sie aber seit Jahrzehnten nicht mehr aufführen (bis auf eine Ausnahme).
H. fiel zu diesem Thema gleich "Delia`s Gone" von Johnny Cash ein, mit grausamem Text. Und in den 60er Jahren hatte Screaming Lord Sutch einen Hit mit "Jack The Ripper", das oft gecovert wurde. Der Produzent dieses Songs, Joe Meek, erschoss übrigens seine Vermieterin, bevor er sich selbst tötete.
Vor zwei Jahren erregte ein Kleinkünstler Aufsehen, als er u.a. mit einem Lied, das von der Tötung seiner Freundin handelt, einen einen Kleinkunstpreis der Uni Freiburg erhielt. Der Link für die Petition dagegen ist immer noch offen.
Über die frauenfeindlichen Texte der Rapper verliert H. hier kein Wort.

Heute seit Jahren in der freien Wildbahn wieder einen Fasan gesehen. Vor 15 Jahren waren sie am Stadtrand noch relativ häufig, auch auf Hennen und Küken konnte man am frühen Morgen treffen. Dann aber wurde eine Verbindungsstraße zum Aubinger Tunnel gebaut, die Feldhasen wurden einer nach dem anderen tot gefahren, die Fasanen verschwanden.

Gehört: BRSO: André-Ernest-Modeste Grétry: "Le magnifique", Ouvertüre (Kurt Redel)
Henri Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 5 a-Moll (Thomas Christian, Violine; Kurt Eichhorn)
François-Adrien Boieldieu: "Die weiße Dame", Kavatine des George Brown aus dem 2. Akt (Francisco Araiza, Tenor; Heinz Wallberg) und Ouvertüre
Adolphe Adam: "Si j'étais roi", Ouvertüre (Kurt Redel); "Wenn ich König wäre", Kavatine des Zephoris (Werner Hollweg, Tenor; Hans Zanotelli)
Camille Saint-Saëns: "Suite algérienne", op. 60 (Werner Andreas Albert)
César Franck: "Psyché" (Shao-Chia Lü)
Charles Gounod: "Faust-Walzer" (Marcello Viotti)
Beschwingte, leichte Musik. Die jeweiligen Dirigenten stehen in Klammern.

Gegessen: Gegrilltes Hühnchen ohne was dazu außer einem Glas Bier

Gelesen: Wieder in den "Lost Pianos of Siberia"

Gedenken:

H. hält es für eine schöne Sitte von Yad Vashem, jemanden einige Augenblicke lang aus der Tiefe des Vergessens hervorzuholen.

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