Gestern Abend erst dunkle Wolken. Dann Wetterleuchten. Ein paar Regentropfen. Starker Regen, starker Wind. Gewitter rundrum. H. mag das gar nicht. Weiß er doch, auf dem Bauernhof aufgewachsen, wie bedrohlich Wetter sein kann. Man saß in der Stube, die Tasche mit den Versicherungsunterlagen und sonstigen Dokumenten auf dem Tisch. Die Häuslerin von nebenan war gelaufen gekommen. Ihr hatte es einmal eine Kuh im Stall erschlagen. Bei lang anhaltenden Gewittern aus Osten schlief sie auf der Diele. Die schwarze Wetterkerze wurde angezündet. Bei Blitz und Donner: "Heïf uns God, da Hea. Jessas Maria un Joseph." Es wurde gebetet.
H. hat Zeit seines Lebens das Wetter beobachtet, Frau H. hat diverse Aufzeichnungen gemacht. Es wird nicht besser, es wird schlimmer mit den Wetterkatastrophen. H. freut sich sehr über Regen, hat er doch heute das Obstgärtchen gemäht. Da ist Regen immer gut.
Der Herr Kater kam seit Wochen zum ersten Mal wieder ins Haus, völlig durchnässt und empört. Bleiben wird er nicht, aber immerhin erinnert er sich des Schutzes durch ein Dach über dem Kopf.
Mittags bei der vertrauten Anfassfrau gewesen und ihr vom Markt frische Erdbeeren mitgebracht.
Unterwegs eine schöne Zahl.
Alte Freunde waren heute in München. Sie waren vor zwei Jahren aus dem Glockenbachviertel nach Regensburg gezogen. Seit Beginn der Seuche hat man sich nicht mehr gesehen. Deswegen wurde im Ruffini reserviert. Leichtsinnigerweise wurde die Innenreservierung aufgegeben, so dass zweimal ein kräftiger Regenschauer die Schultern der Freunde nässte. Essen war gut, Service perfekt. Treffen schön und entspannt.
Eine Rose auf den Milchkaffee gezeichnet und ein Berg Bolognese.
Gestern war auch Mittsommer, der längste Tag der Sonne. Jetzt geht es nach einigen Tagen wieder kontinuierlich abwärts mit den langen Abenden, bis es nach den Raunächten, nicht ab 21. Dezember, wieder aufwärts geht.
Nach beinahe 100 Jahren gibt es wieder einen Militärrabbiner für die Bundeswehr, weitere sollen folgen. H. hat sowohl mit der Bundeswehr als auch mit Religionen seine Probleme. Aber wenn schon, dann auch für jüdische Soldaten einen oder mehrere Seelsorger.
Gehört: Die Spielräume à la Georg Philipp Telemann.
Gelesen: Wieder nichts außer den beiden Tageszeitungen. Wegen des Unwetters war soviel wegzuräumen.
Gegessen: s.o.
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