Mittwoch, 14. September 2022

Tag 905 mit Corona (Tag 201 des Krieges) und: Sekundar-Lehrerausbildung in Österreich soll verkürzt werden und Piazolo salbadert

Österreich verkürzt Sekundarstufenlehrerausbildung, hieß es letzte Woche in verschiedenen österreichischen Medien.

Die Ausbildung der Sekundar-Lehrer:innen soll für Vorarlberg geändert werden: Das Bachelorstudium soll nicht mehr so lange dauern. Das teilte die dortige Landesschulrätin Barbara Schöbi-Fink gestern Dienstag mit.

Es sind vor allem die Mittelschulen, die extremen Lehrermangel haben. Gezielte Werbung an den Schulen greift nicht wirklich, um junge Menschen für den Lehrerberuf in Vorarlberg zu begeistern. Viele schreckt auch die lange Ausbildungsdauer von vier Jahren Bachelorstudium und bis zu eineinhalb Jahren Masterstudium ab.

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Eine Ausbildungsreform nur für Vorarlberg ist jetzt angedacht, sagt Schöbi-Fink. „Man könnte zum Beispiel den Bachelor in drei Jahren absolvieren und dafür für den Master eine längere Zeitspanne zur Verfügung haben. Es ist auch eine Möglichkeit zu überlegen, ob man den Master überhaupt verpflichtend braucht“, so die Landesschulrätin zu den Plänen. Aber wir wissen alle, wie lange der Weg von den Plänen zur Umsetzung im Bildungsbereich ist.

Die Situation in Bayern:
Gestern starteten 1,68 Millionen Schülerinnen und Schüler in Bayern in das neue Schuljahr. Das sind 45 000 (2,8 Prozent) mehr als noch im vergangenen Schuljahr, 30.000 von ihnen Schüler aus der Ukraine. 130.000 Erstklässler beginnen ihr Schulleben, auch das mit einem Plus von 8 Prozent mehr als 2021/22.

Wenige Tage vor dem Start in das neue Schuljahr fehlten noch mehrere Hundert Lehrer. "Es gibt ein paar Hundert Stellen, die wir noch zu füllen (!) haben", sagte Kultusminister Michael Piazolo am Donnerstag in München. Das betreffe vor allem Grund-, Mittel- und Förderschulen. Wie viele genau es sind, teilte das Ministerium nicht mit, weil der ganz konkrete Lehrerbedarf für eine "solide Unterrichtsversorgung" noch immer unklar sei. Vieles sei noch im Fluss – "wie ein Transfergeschäft beim Fußball". Aha. Nur ohne Ablösesummen.

Die steigende Schülerzahl sei ein Grund für den Lehrermangel, sagte Piazolo. Ein weiterer wichtiger Grund sei, dass die Anzahl der Nachwuchslehrer nach wie vor nicht ausreicht. Und die ukrainischen Schüler:innen. Natürlich.

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Erschreckend dieses unklare Gefasel. Die Schülerzahlen kennt man seit der Geburt. Was hat der Lehrermangel mit dem Ukrainekrieg zu tun? Corona ist auch noch eine beliebte Ausrede. Es sind ja so viele Lehrkräfte eingestellt worden und noch immer reicht es nicht... Ist man sich mittlerweile für nichts mehr zu schade? Die Leute, die neu eingestellt wurden, sind hauptsächlich gar keine Lehrkräfte, es sind Quereinsteiger mit (noch) Studium. So bekommt eine fertig studierte Soziologin in zwei Jahren die Möglichkeit das 2. Staatsexamen nachzuholen. Nachsicht darf jede/r erwarten: Nahezu jede/r, die/der sich auf eine Stelle in einer Grund-, Mittel- oder Förderschule beworben habe, habe auch eine Stelle bekommen, so Piazozlo. Lauter Notnägel.

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