Die Polizeistatistik spricht anders:2012 gab es in Bayern 101 Straftaten gegen Lehrer:innen, davon 26 "vorsätzlich leichte" Körperverletzungen und 26 Fälle von Gewaltkriminalität. Darunter versteht man räuberische Erpressung, Totschlag, gefährliche und schwere Körperverletzung und Beleidigungen. Jetzt kann man sich an fünf Fingern eine Hand abzählen, dass bei weitem nicht jeder Gewaltakt zur Anzeige kommt, dass Schulen diese Fälle für sich "lösen" wollen, es steht ja ein Ruf auf dem Spiel.
Die stellvertretende Vorsitzende des Hauptpersonalrats meint, dass die meisten Vorfälle körperlicher Gewalt an den Mittelschulen vorkämen, dass aber das Problem aufgebauscht würde. Simone Fleischmann, die BLLV-Präsidentin, erzählt dagegen von zwei Fällen. Im einen Fall schlug ein Grundschüler eine Sportlehrerin krankenhausreif, im anderen brach einer einer Lehrerin den Arm, aus Frust.
Die Schulen, fährt sie fort, bräuchten keine Umfragen, sondern Unterstützung, sog. multiprofessionelle Teams, externe Experten, mehr Personal.
Das Finanzministerium habe für seine Beamten bereits 2020 ein Schutzprogramm entwickelt. Herr Piazolo spricht Altbekanntes, redet von "Null-Toleranz". H. mag den Rest nicht zitieren. Der Herr wird nur im Amt gehalten, munkelt man, weil sonst die Regierungskoalition auseinander brechen würde.
So hat es halt schon immer funktioniert: schön alles unter den Teppich. Gymnasien haben da obendrein noch ein gutes Mittel in der Hand. Gewalt bahnt sich ja an. Wird das Schülerverhalten zu auffällig, greifen Disziplinarmaßnahmen, die schnell in einem Schulverweis münden. Das ist in der Mittelschule nicht so einfach. Dahin kommen auffällige Schüler einfachheitshalber gern. Es findet also eine Verschiebung des Problems statt. Dort bleibt es dann. Echte Problembewätigung schaut anders aus.
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