Mit einer finanziellen Zulage, despektierlich "Buschprämie" genannt, wollen etliche Bundesländer, voran Mecklenburg-Vorpommern, junge Lehrkräfte auf das offene Land locken. Periphere, nicht sonderlich beliebte Regionen sollen durch finanzielle Anreize besser versorgt werden.
Die Bundesländer jagen sich gegenseitig Lehrkräfte ab: Es lebe die Konkurrenz - statt sich miteinander Lösungskonzepte zu überlegen.
Die Buschzulage führt zu neuer Konkurrenz: An einer Schule werden Lehrkräfte mit divergierender Besoldung unterrichten.
Bravo!

Warum die Sorge? Auf dem Land unterrichtet sich's schön! Es ist nicht so stressig wie in der Stadt, keine Drogenprobleme, keine/kaum Schulschwänzer... Ein Lehrer aus der Großstadt pendelt zu uns aufs Dorf heraus - und genießt es.
AntwortenLöschenMerkwürdigerweise kann man in der Großstadt München beobachten, dass Lehrkräfte, die dahin zwangsversetzt wurden, nach Kräften versuchen wieder aufs Land zu kommen.
AntwortenLöschenDass auf dem Land keine Probleme herrschen sollen, halte ich für ein Märchen. Auch dort sind Schwänzer, Drogen und Verhaltensauffälligkeiten schon lange angekommen.
Lehramtsanfänger können zwar Wünsche über ihren Ort für den Berufseinstieg angeben, einen Anspruch hat man jedoch nicht. München ist das gefürchtete Übel!
Da kann auch nicht helfen, wenn man in einem Werbefilm auf die Besonderheiten der Landeshauptstadt hinweist. Wenn überall Lehrermangel herrscht, kann man auch niemanden abwerben.
In München herrscht Wohnungsnot, die Mieten sind sehr hoch. Manche sind auf ihr Zimmerchen in der WG angewiesen. So haben sich die Studienabsolventen ihre Zukunft nicht vorgestellt. Wenn sie aus einem entfernten Winkel von Bayern kommen, haben sie in München zunächst auch keinen Bekanntenkreis, meist keine Familie. Meist nach einem Schuljahr haben sie den Absprung wieder geschafft!
In München gibt es daher auch nur noch selten ein gewachsenes, eingespieltes Kollegium an der Schule, das an einem Strang zieht. Jedes Jahr neue Gesichter! Manchmal sind zwei Drittel des Kollegiums betroffen. Aufgrund der Problematik durch immer weniger ausgebildete Fachkräfte und immer mehr fachfremde Quereinsteiger gibt es kaum sichere Standards. Wenn dann endlich am Ende des Schuljahres Einiges klappt, kann man sich im September schon auf den neuen Kahlschlag als Schulleitung oder eingesessene, erfahrene Lehrkraft einstellen.
Die Schulenwicklung liegt brach, da immer wieder erst Selbstverständlichkeiten geklärt werden müssen. Immer wieder werden die Zeiger auf Null gedreht. Wenig aufbauend.